Hilfe zur Selbsthilfe in Sri Lanka

Freundschaftskreis aus Gensingen unterstützt Opfer der Tsunami-Katastrophe/Zweiter Besuch


Auch die Kinder in der Ahangama-Schule werden vom Freundschaftskreis unterstützt.
Foto: By Bernhard Kern

Vom 02.07.2005
 
Von

Günter Friedrich

GENSINGEN Bernhard Kern ist von seinem zweiten Besuch nach der Flutwelle aus Sri Lanka wieder nach Hause zurückgekehrt. Nach der ersten Soforthilfe im Februar (die AZ berichtete) stellte der Freundschaftskreis wiederum 20000 Euro zur Verfügung, um nach der kurzfristigen Soforthilfe den von der Flutwelle Betroffenen nun eine Existenzgrundlage zu sichern. Kern berichtete nun dem Vorstand des Feundschaftskreises über seine Erfahrungen.

Angefangen vom Kauf eines kleinen Katamarans mit verschiedenen Netzen für eine fünfköpfige Familie, dem Kauf eines LKW zum Transport der Betonsteine, die mit vom Freundschaftskreis finanzierten Maschinen hergestellt und verkauft werden, dem Bau einer Tuktuk-(Dreirad-)Werkstatt in Unawatuna bis zur Übernahme der Kosten für die zweijährige Schulausbildung zweier 16-jähriger Jungen in Koggala: Bernhard Kern konnte in seinem Rechenschaftsbericht eine stolze Bilanz vorlegen. So wurde zwischenzeitlich auch der völlig zerstörte Kindergarten in Habaraduwa mit einem Restbetrag von 7100 Euro fertig gestellt.

Aber auch in die Neuausstattung eines "Tante-Emma-Ladens" in Unawatuna und eines Communications Centers in Habaraduwa investierte er im Auftrag des Freundschaftskreises, der auch den Hausbau einer Familie bei Kalutara und für eine bislang noch im Zelt wohnende Familie bei Talpe finanziert. Zum Einkauf von Kleidung, der Bezahlung von Arztkosten und Medizin für ein schwer krankes Kind, den Zaharztkosten samt Gebiss für einen alten, jetzt überglücklichen Mann bemerkte Bernhard Kern: "Da konnte ich nicht Nein sagen, bei solchen Einzelschicksalen. Vor Dankbarkeit hat dieser Mann mir die Füße geküsst."

Was konnte mit diesem Geld der Spenderinnen und Spender noch getan werden? Schulmaterial für 150 Kinder in Ahangama wurde angeschafft, außerdem ein Fahrrad für einen Maurer, damit dieser seine wechselnden Baustellen erreicht, Zement für verschiedene Familien und Spielzeuge für Kinder in mehreren Ortschaften. Diese Aktionen belegen die vielfältigen Kontakte, die Bernhard Kern auch während seines zweiten Besuches knüpfen konnte.

Als "wichtige Hilfe für die nächsten Monate", bis er im Herbst die dritte Hilfsreise unternehmen wird, schlug er die Finanzierung eines großen Katamarans für 39 Fischer, die 115 Menschen damit ernähren werden, vor. Die Fischer können ab November bis April mit speziellen Fangmethoden arbeiten. Kostenpunkt: 4 800 Euro.

Der Freundschaftskreis wird diesen Betrag aus dem Spendenfonds zur Verfügung stellen. Zustimmung gab es auch für ein weiteres Projekt, ein hochseetaugliches Motorboot mit Netz und Zubehör für 15 Menschen, deren Boot vom Tsunami zerstört wurde und die, von der Regierung im Stich gelassen, zur Zeit noch ohne Arbeit und damit ohne Einkommen sind.

Den Dank, den Bernhard Kern von den unterstützten Menschen in Sri Lanka empfängt, gibt der Vorstand des Freundschaftskreises an alle Spender, Familien, Betriebe, Vereine, Schulen, Kirchengemeinden und an künftige Spender, die bereit sind, Menschen in Not zu helfen, weiter. Der Rechenschaftsbericht kann beim Vorstand des Freundschaftskreises eingesehen werden, ebenso im Internet unter www.asoka.de.